Kolkata

Wenige Tage Indien und mir kommt es vor als waeren wir schon Wochen hier.
Kolkata gehoert zu den aermsten Staedten Indiens und der Welt. In den meisten Reisefuehrern nicht unbedingt empfohlen, als dreckig, heiss und anstrengend dargestellt pulsiert hier das Leben.
Die Strassen sind voller Menschen, Millionen ueber Millionen, wie mir scheinen. Das taegliche Leben spielt sich hier nicht abgeschottet hinter Mauern ab, nicht in Wohnungen und Haeusern, das taegliche Leben findet man ungeschont auf der Strasse. Muell, Armut, Frauen und Maenner, Essen, Toiletten und der durchdringende Klang eines nicht enden wollenden Hupkonzerts.
Mir faellt es schwer meine Eindruecke geordnet wiedergegeben, zu viel Chaos umgibt mich hier.

Morgens stehen wir meist am fruehen Mittag auf, Fruehstuecken fuer wenig Geld ein paar Rotis, trinken vielleicht einen Chai und lassen uns dann durch die Strassen treiben. Der Strom ist nicht einheitlich, schwimmt zwischen Autos und Bussen, stockt hin und wieder an Essens- und Teestaenden. Das Leben hier ist bunt: Bunt sind die Kleider der Frauen, bunt die Gerueche, bunt die Geraeusche. Auf dem Boden haeuft sich der Abfall und die weggeworfenen Teetassen. Die Vielfalt der Stadt ist enorm. Ich koennte mich von einem Restaurant zum naechsten treiben lassen, in den veschiedensten Geschmaeckern schwelgen. Mir begegnen Menschen aller Staende, gruessen manchmal, versuchen mir ihre Waren zu verkaufen oder fragen mich einfach wie es mir geht, aus welchem Land ich komme und verschwinden dann wieder in den Massen. Nahezu jede Religion findet sich in Kolkata wieder. Gestern besuchten wir den Tempel der hinduistischen Goettin Kali, der Schutzgoettin der Stadt, dessen Tempel als einer der heiligsten im Lande gilt. Wir liessen uns von einem Priester abzocken, uns von der Masse der betenden Glaeubigen durch die Hallen tragen, waren ueberwaeltigt von dem pulsierenden, lautem Leben, dass sich in diesem Tempel ballte und fanden uns wenige Minuten spaeter in einem der Haueser von Mutter Theresa wieder, in dem die Aermsten beim Sterben begleitet werden und trotzdem eine andaechtige Friedfertigkeit herrscht. Hier arbeiten auch hunderte Freiwillige aus der ganzen Welt, fuer einige Tage oder fuer Monate.
Heute fanden wir uns dann per Zufall vor einer Moschee wieder, ein beeindruckendes Bauwerk, in das wir uns nicht hineinwagten.

Kolkata ist schwer zu beschreiben und ich werde es ausgeruhter noch einmal versuchen.
Von den Briten erst zur Hauptstadt gemacht, dann aber zugunsten Bombays wieder fallen gelassen, findet man hier noch eine Menge Parks und alte Kolonialgebilde, die sogar indische Touristen anlocken. Seit 1977 dann unter kommunistischer Regierung bietet Kolkata als Hauptstadt Westbengalens, eine Ahnung davon wie Vielfaeltig und unmoeglich zu fassen der Rest des Kontinents ist.
Im Vergleich zu Laos bildet Kolkata auf jeden Fall einen krassen Gegensatz. Gewuehl, Hektik, Laerm, Vielfalt, Menschen, Menschen, Menschen....

Mir gefaellt diese Stadt, und sie strengt mich auch an, doch verschafft sie mir vor allem Lust auf mehr Indien. In den naechsten Tagen wollen wir uns nach Norden aufmachen. Darhjeeling ist das Ziel, die Stadt des Tees...wenn wir Glueck haben treffen wir morgen allerdings noch ein Mitglied der sozialistischen Partei.

Also, wenn meine Gedanken geordneter sind versuche ich Kolkata noch einmal zu fassen und ueber Memorial Building, Mother Teresa, Kolkata Kino, Strassenbahnen, Parks, Fussballfelder, Chai, Metros und vieles mehr zu berichten.

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Zuletzt aktualisiert: 29. Okt, 15:02

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